Lokalkolorit trifft politische Bildung, die in die Welt hinausgetragen werden soll – so könnte man die Ziele der drei Träger des Demokratietrainings „Läuft bei Dir!“ für Jugendliche zusammenfassen. Zu Schuljahresbeginn erlebten und erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler der zweijährigen Berufsfachschule Metall der Erich Hauser Gewerbeschule „Läuft bei Dir!“. Neben der „Baden Württemberg Stiftung“ und der „Landeszentrale für politische Bildung“ finanziert die „Stiftung Weltethos“ dieses Training. Oder, wie es im Flyer der Träger kurz formuliert heißt: „Läuft bei Dir“ Werte. Wissen. Weiterkommen.

„Eine Weltepoche, die anders als jede frühere geprägt ist durch Weltpolitik, Welttechnologie, Weltwirtschaft und Weltzivilisation, bedarf eines Weltethos.“ So formulierte es Hans Küng im Jahr 1993, bevor er die Stiftung Weltethos ins Leben rief. Ganz ähnliche Gedanken finden sich bei der „Baden Württemberg Stiftung“, die sich regional für ein lebendiges und lebenswertes Leben einsetzt. Die „Läuft bei Dir“ Coaches des Demokratietrainings, Teamer genannt, stellt die Landeszentrale für politische Bildung (lpb).

Im September bekam die 2BFM2 von Klassenlehrer Thomas Herrmann Besuch aus Stuttgart. Die beiden Teamer, die der Einladung der Sozialpädagogen an der EHG gefolgt waren, leiteten „Läuft bei Dir!“. Ziel dieses Trainings ist es, mit den Worten der Stiftung Weltethos: „[E]in gutes und konstruktives Zusammenleben [zu ermöglichen]“, dafür „benötigen alle menschlichen Gemeinschaften eine Basis an Grundwerten, die sie teilen“.

In die Tat umgesetzt wurde dies mit Hilfe von theater- und erlebnispädagogischen Methoden und Teambuildingmaßnahmen. Alles bei „Läuft bei Dir!“ ist auf die Lebenswelt der Schüler abgestimmt. So wurden Veränderungen im eigenen Leben der jungen Erwachsenen thematisiert und mit gesellschaftlichen und politischen Dimensionen verknüpft. In drei Seminarblöcken, die jeweils zwei Tage dauerten, setzen sich die Schüler mit eigenen Ressourcen und Werten auseinander und reflektierten diese. Neben der Diskussion aktueller gesellschaftlicher Themen eigneten sich die Schüler politisches Wissen an. Gemeinsam erprobte die Gruppe, sich in Konflikten zielführend zu verhalten und so die Zukunft mitzugestalten, so wollen die Teilnehmer getreu dem Motto „weiterkommen“.

Großer Wert wurde dabei auf den Perspektivwechsel gelegt. Sprach- und Konfliktfähigkeit wurden trainiert, das eigene Verantwortungsbewusstsein erfahrbar gemacht sowie Selbstreflexion und Kooperationsfähigkeit geschult. Gerade die intensive Selbstreflexion bereitete den Schülern Schwierigkeiten, da sie nicht gewohnt sind, sich so intensiv zu beobachten und nachzudenken.