Am 2. Oktober unternahm das Kollegium der EHG den alljährlichen Ausflug. Diesmal besuchten insgesamt 56 Lehrerinnen und Lehrer und ein Hund die Vogtsbauernhöfe in Gutach im tiefsten Schwarzwald.
Zunächst gab es mehrere Führungen in Kleingruppen gleichen Inhalts bei denen der „Vogtsbauernhof“, der namensgebende Hof, der gut 400 Jahre alt ist, besichtigt werden konnte.

Man bekam einen guten Einblick in die Welt um 1600 – was bedeutet es, ausschließlich mit Holz zu heizen, mit dem Rauch bis unters Dach für Wärme zu sorgen und nebenbei das Haus zu desinfizieren aber auch Lebensmittel zu konservieren. Die Familiengeschichten der Besitzer der Höfe nachzuempfinden, den harten Arbeitsalltag, die wirtschaftlichen Zwänge den Kirchen gegenüber, die die Eigentümer der Höfe waren sowie den alltäglichen Sexismus und Aberglaube nachzuempfinden. Warum heißt es ins Fettnäpchen treten und wer hat warum etwas auf der hohen Kante. Macht einen das verdächtig oder ist dies Gottes Vorsehung?
Neben „PS“, Manneskraft oder Ochsenstärke nutzen die Menschen damals Wasserkraft als Energielieferant. Im Schwarzwald wurde seit dem Mittelalter Korn zu Mehl gemahlen – wenn ein Bach in der Nähe war. Bereits seit Mitte des 14. Jahrhunderts einer ersten Erwähnung nach, wurden auch Bretter aus Baumstämmen gesägt. Dies geschah mit der  Heb- und Klopfsäge. Sowohl Mühle als auch Säge in Aktion zu sehen bereitete dem Kollegium sichtlich Freude – für alle Gewerke der modernen Gewerbeschule war etwas dabei. Sei es die Ausrichtung des Hofes am Sonnenlauf, die Technik der Zimmerer oder das Wissen um Heilkräuter, Bienenzucht oder Alltagsgeschichte. Manchen „museale“ Gegenstände oder Gebäude waren bis 1963 im Einsatz – dem Gründungsjahr des Museums. Dass die Gebäude bis heute unbeschadet stehen, ist der Kunst der Architekten geschuldet, die damals natürlich die Zimmerleute waren. Die Beschaffenheit des „Mondholzes“, Aberglaube sicherlich die kontinuierliche Pflege oder gar die Brandschutzverordnung von 1563 trugen alle dazu bei, dass diese imposanten Bauwerke bis heute stehen und Besucher einladen.